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PRINT WIRKT!

Thursday, August 16, 2007

(jo) Die neu verlegten Dielen im Bad brauchen noch eine Abreibung mit Beize, Öl, Wachsöl oder Lasur. Lasur schied von vorn herein aus, weil das Bad ja "diffusionsoffen" (dampfdurchlässig) sein soll. Die Entscheidung fiel auf Wachsöl weil, naja, der Baumarktverkäufer trotz Betriebsschluss noch so nett war und zu dem Produkt riet ("das Richtige"). Es ist "Hartwachsöl" von PNZ.

Ich habe die beiden Ölaufträge mit einer Schaumstoffwalze gemacht und zwischendrin normale Spülschwämme benutzt, um das überschüssige Öl abzunehmen und das nicht überschüssige einzuarbeiten.

Fehler 1: Der erste Ölauftrag war zu dick. Deshalb war die empfohlene Trockenzeit ("24 Stunden") um Größenordnungen zu niedrig. 72 Stunden hätten eher hingehauen.

Fehler 2: Die noch feuchten Dielen mit Zeitungen abdecken. Das Ergebnis ist auf dem Bild unten zu sehen: Die Zeitungsseiten zogen in schöner Vierfarbqualität ins Holz ein. Wir mussten eine Woche warten und die Dielen an den betroffenen Stellen gründlich abschleifen.

Lektion: Das Öl ist trocken und bereit für den nächsten Behandlungsschritt, wenn es nicht mehr klebt, nicht nach xy Stunden.

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United Colors of Badewann

Monday, August 6, 2007

(jo) Alita Schmitt-Steinschlag ist unsere Frau fürs Feine: Für’s Feinsteinzeug nämlich. 327 bunte Fliesen hat uns ein örtlicher Fachhändler sehr günstig zur Verfügung gestellt. Ich hatte an einer Raumskizze (inkscape) diverse Varianten ausprobiert, welche Muster sich aus den Fliesen legen ließen — Wellen, Linien und Videospiele. Am Ende entschied ich mich (gegen Alitas Votum) für eine Art Raster.

Alita und Wolfgang vermaßen an zwei Tagen den echten Raum, strichen flexiblen Fliesenmörtel
("Flexkleber") mit der Zahnkelle an die Wand und velegten die 327 Fliesen. Aufgrund ihrer Größe und ihres Gewichts neigten die zum Rutschen. Nach anfänglichen Versuchen, mit sechs Armen die letztverlegten Kacheln an der Wand zu halten, perfektionierte Alita ihre Klebetechnik: Sie ließ den Mörtel an der Wand anziehen, d.h., ziemlich hart werden, verpasste den neuen Kacheln eine dünne Schicht hart gekratzten Extramörtel (die Technik ist in Fachkreisen angeblich als "Margarinestrich" bekannt) und klebte sie dann an die Wand. Stand eine Kachel weiter aus der Wand als ihre Nachbarinnen, wurde sie mit dem Gummihammer etwas tiefer in ihr Bett getrieben.

Das Bad strahlt jetzt in ocker, weiß, türkis und zartblau.

Bilder…

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Eine Spalte Kleber wurde immer vorgestrichen
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Alita und Wolfgang
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Verlassenes Werkzeug
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Icke
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Alita beim Posing
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Wolfgang verfugte die Fliesen drei Tage später mit Fugengummi und Schwammbrett
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Nach dem Verfugen, vor dem Abwaschen
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Texture Tiling on Arbitrary Topological Surfaces, e.g., Bathroom Walls, using Fliesenland Tiles

Bodenbildung

Saturday, July 28, 2007

(jo) Für das kleine Bad und seinen Fußboden haben wir eine Unterkonstruktion aus Bauholz genagelt, mit Kalk ausgestreut und mit Hanffasern aufgeschüttet. Dann kamen Dielen drauf. Der Sockel im letzten Bild ist für die Badewanne. Er ist nicht nur schön, sondern auch sehr zweckmäßig: Durch die Anhebung um 10cm entsteht ein Gefälle im Abflußrohr — damit es besser rauscht, wenn man den Stöpsel zieht.

Bilder…

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Die Querlatten sind auf die Holzfaserplatten des alten Bodens genagelt, die Längslatten auf die Querlatten
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Kalk und Hanf machen den Boden tolerant gegen Feuchtigkeit und uninteressant für Schimmelpilze
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Dielen aus Fichte mit Nut und Feder; die erste und die letzte ist mit den Latten darunter vernagelt, die anderen mit kurzen Schrauben (im 45-Grad-Winkel durch die Feder gebohrt) fixiert
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Fertig :-)

Chartstürmer Schweinekämmel

Wednesday, July 25, 2007

(jo) Mit "Baustellenholländisch", "Kachelofenkunst", "emailliertes Blechwaschbecken" und "Schweinekämmel" hat es dieses Blog bei g**gle an die Spitze geschafft. Darauf trink ich jetzt erst mal einen leckeren Schrompo (je 2cl Allasch, weißer Rum und Zitronensaft).

Aus der Farbenküche (1)

Monday, July 23, 2007

(jo) Während wir in den Wohn- und Arbeitsräumen Leim- und Kreidefarben vermalen (letztes Wochenende half dabei Sonja/Köln im Büro und im Flur Mitte links), probieren wir im Bad einen Kalkkaseinanstrich. Eine urige, billige Farbe, wischfest (aber nicht wasserfest), atmungsaktiv und, dank des basischen Milieus an der Oberfläche, schimmelfeindlich. Das Rezept haben wir per Internet-Mehrheitsentscheidung ("viele Heimwerker können nicht irren, und wenn doch, spenden sie wenigstens viel Trost") so festgelegt:

4 Liter Weißkalkhydrat (Baumarkt, 1 Euro)
11 Liter Wasser (Stadtwerke, nicht teuer)
250 ml Abtönfarbe Ocker (Farbenladen, 3 Euro)
500 Gramm Magerquark (Lidl, 50 Cent)

Die Farbe soll drei mal gestrichen werden (ein mal haben wir schon) und zwischendrin langsam bei geschlossenenem Fenster abbinden. Die färbende Wirkung von Kalk hat sicher jede/r schon bei Gips beobachtet: Die anfangs graue Masse wird nach dem Aushärten schneeweiß. Eine wischfeste Farbschicht entsteht dann, wenn die Kalkfarbe möglichst dünn aufgetragen wurde und langsam mit dem CO2 aus der Luft reagieren konnte. Heute haben wir die (gestern getrichenen) Wände extra nochmal mit Wasser besprüht, damit dafür mehr Zeit ist.

Das Kasein aus dem Quark verbessert die Haftung auf der Wand, setzt allerdings die "Atmung" der Farbe etwas herab (vgl. http://www.hobbythek.de/dyn/13410.phtml).

Die Farbe ist sehr dünn (tropft, spritzt wie verrückt beim Streichen), gleichzeitig muss man ziemlich aufpassen, dass man nichts in die Augen bekommt, die finden den hohen pH-Wert eher ätzend. Andererseits lässt sie sich dank der wässrigen Konsistenz sehr schnell verarbeiten. Wir haben, wie im Internet empfohlen, Pinsel benutzt und X-förmig gestrichen.

Im Moment finde ich, dass der Pinselstrich sehr stark zu sehen ist; mal sehen, ob sich das noch gibt (vielleicht nach dem zweiten und dritten Überstreichen). Manche Heimwerker empfehlen den Zusatz von Leinöl, damit es sich "gleichmäßiger" malt.

Ach, eins noch: Wir haben uns mit einer kleinen Lassi-Bar am "Neustädter-Markt-Frühstück" beteiligt. Trotz Regenwetter viel Publikum.
Fotos davon folgen vielleicht. Guave-Lassi lief am Besten, gefolgt von Mango. Schlusslicht war Granatapfel.

Bilder…

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So sah die Badezimmerwand und -decke _vor_ dem Kalkanstrich aus

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Unmittelbar nach dem Anstrich: Die Kalktünche deckt (noch) kein bisschen. Das ist aber normal!

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Wolfgang hat die Decke gestrichen

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Nach dem Abbinden (rechts) trocknet die Tünche weiß auf — nicht mal die Abtönfarbe ist hier mehr zu sehen. Links ist die Wand ungestrichen, hier sollen Fliesen hin